Folge 78

Mit fairen Preisen zu mehr Nachhaltigkeit – durch Internalisierung externer Kosten | mit Johanna Kriegel

Internalisierung externer Kosten - True Cost Economy

Unsere Learnings aus der Folge:

  • Internalisierung von externen Preisen heißt nicht zwingend, dass die Verbraucher:innen mehr bezahlen müssen
  • Alleine geht es nicht: Politik, Unternehmen und Verbraucher:innen müssen zusammenspielen
  • Andere Länder machen es uns vor: In Dänemark oder den Niederlanden waren Initiativen zu fairer Bepreisung bereits erfolgreich

Die True Cost Economy – der Verein zur Internalisierung von externen Kosten ist heute unser Gast. Gründerin Johanna Kriegel erzählt uns was hinter dem etwas sperrigen Namen steckt. Nämlich eine recht banale Forderung, dass alle Produkte so bepreist werden, dass die Verursacher:innen der externen Kosten, z.B. der Umweltkosten, auch dafür aufkommen. Eigentlich selbstverständlich, ist dies keine gängige Praxis. So stehen wir Konsument:innen täglich vor dem Supermarktregal vor der Wahl das konventionelle, scheinbar günstigere Produkt zu kaufen oder zur Bioalternative mit dem teureren Preis zu greifen. Obwohl das Bio-Produkt für uns und die Umwelt langfristig deutlich günstiger kommen würde.

Eine schwierige Lage, die gerade auch bei kleineren Budgets nicht in Ordnung ist. Dort setzt Johanna mit ihrem Verein an. Sie wollen nicht, dass das richtige Tun für die Verbraucher:innen teurer ist, ganz im Gegenteil. Sie fordern für Bio-Produkte die 0% Mehrwertsteuer. Und das ist erst der Anfang, denn es gibt noch zu viele Branchen und Produkte, die aktuell noch nicht ihre wahren Preise zeigen.

Gliederung der Folge:

  • Wie ist der Verein True Cost Economy entstanden? (05:03)
  • Was hat es mit der Internalisierung von Kosten auf sich? (07:07)
  • Bei welchen Produkten ist der Unterschied besonders gravierend im Lebensmittelsegment? (09:58)
  • Die Hintergründe zur Petition “0% MwSt auf Bio Produkte” (11:57)
  • Wie bringt man Verbraucher:innen dazu die veränderte Preisstruktur mitzutragen, wenn plötzlich externe Kosten bei der Preissetzung beachtet werden? (14:56)
  • Was braucht es aus der Politik für Anreize und Vorgaben für Unternehmen? (16:59)
  • Was fehlt denn noch an Forschung in dem Bereich der externen Kosten?(18:23)
  • Wird das Thema externe Kosten in der Politik wahrgenommen? (21:07)
  • Die Situation in anderen Ländern im Hinblick auf Beachtung von externen Kosten bei der Preissetzung (22:01)
  • Was kommt nach der Petition “0% auf Bioprodukte”? (23:27)

Johanna bei Linkedin

Hier geht’s zur Petition der True Cost Economy.


Wir, Meike & Nils von PHAT CONSULTING, freuen uns über euer Feedback auf Linkedin

Hier kannst du Nils und Meike kontaktieren.

Oder meldet euch direkt bei uns in Hamburg:

PHAT CONSULTING 040 – 226 383 100, moin@ceo2neutral.de

Viel Spaß bei der 78. Folge von CEO2-neutral!

Musik: Michael Ahlers, Scribbles: Michael Kutzia

Mehr zum Thema:

Wir sprechen über Green Storytelling und Green Production

Folge 145

Green Storytelling – Was Unternehmen von der Filmbranche lernen können | mit Matteo Sant’Unione

Dieses Gespräch ist besonders. Nicht nur, weil es eine der wenigen Liveaufnahmen unseres Podcasts war. Auch unser Gast hat uns in eine faszinierende Welt mitgenommen – in die Filmbranche. Matteo Sant´Unione hat uns aufgezeigt, wie die Filmbranche die vielen Gewerke unter einen Hut bekommt und somit Schritt für Schritt nachhaltiger wird. Denn das hatte sie auch nötig, nachdem eine Studie herausgefunden hat, dass in den USA direkt nach dem Flugverkehr auch schon die Filmindustrie als größter Emittent von CO₂ kam. Auch wenn in Deutschland selten Hollywood Blockbuster entstehen, können auch wir hier einiges tun. Und so ging es nicht nur um Green Production, sondern auch um Green Storytelling.

Alexandra Herget mit unserem monatlichen Newsupdate

Folge 144

Das CEO2-neutral Corporate Sustainability Briefing (CSB) für September 2024 mit Alexandra Herget

Unser Corporate Sustainability Briefing für September ist nichts für schwache Nerven. Denn dieses Mal reihen sich Nachrichten aneinander, die eigentlich eher etwas für unsere Kategorie “Fail des Monats” wären. Wir hoffen sehr, dass es bei der ein oder anderen Ankündigung noch eine Kehrtwende geben kann. Denn die Entwicklungen zur Verschiebung der EUDR oder zu einer Öffnung von nachhaltigen Fonds für Rüstungsunternehmen klingen nicht nach Fortschritt. Doch hört mehr in unserem Gespräch mit Alexandra Herget. Und, versprochen, es gibt auch gute Nachrichten aus dem Nachhaltigkeitsuniversum.

Moriz Vohrer über Wald-Kompensationsprojekte

Folge 143

Was wir schon immer über Kompensationsprojekte wissen wollten | mit Moriz Vohrer

Wir stellen uns heute mal wieder unserer internen Herausforderung, der freiwilligen Kompensation unserer CO₂-Emissionen. Wir haben uns bereits viele Möglichkeiten angeschaut, doch die negativen Medienberichte verunsichern auch uns immer wieder. Ein wichtiger Aspekt, den Experte Moriz Vohrer uns genauer erläutert. Denn er nimmt die Berichterstattung über Nachhaltigkeit als unvollständig war. Fehler werden stärker hervorgehoben und verursachen bei den Bürger:innen negative Gefühle und Zweifel an z.B. Aufforstungsprojekten. Dabei sind es häufig nur Einzelfälle oder es werden Angebote mit kritisiert, die eigentlich andere Mechaniken verfolgen.

Finanzierung von Impact-Unternehmen

Folge 142

Finanzierung von Impact-Unternehmen – so gelingt’s | mit Janis Schäfer

Gerade für Unternehmen, die nicht den klassischen Weg einschlagen und auf Umsatzoptimierung und Skalierung setzen, ist es häufig schwer eine Finanzierung mit Fremdkapital zu erhalten. Janis Schäfer von Pine Valley Capital kennt beide Seiten und versucht immer zwischen Unternehmen und Investor:innen zu vermitteln und auch zu übersetzen. Denn eine gemeinsame Sprache muss gerade bei Impact-Unternehmen erst gefunden werden. Sollte der Finanzbedarf eher klein sein, empfiehlt Janis entweder auf Bootstrapping mit Eigenkapital zu setzen oder einen kleinen Kreis an Business Angels mit an Bord zu nehmen. Denn der Weg zu Fremdkapital über Banken oder Förderungen ist lang und Zeit ist im Unternehmertum nicht selten eine knappe Ressource. Daher lohnt es sich hier genau abzuwägen.