Neu auf der Taktiktafel:

Nachhaltigkeit für Fußballclubs

Nachhaltigkeit für Fußballclubs: Foto von einem Stadion mit Fokus auf dem Rasen

Im Stadion wie vor den Fernseher bringt der Fußball Jung und Alt einträchtig zusammen. Damit geht eine immense gesellschaftliche Verantwortung einher. Denn die Fußballclubs haben die Möglichkeit, eine breite Öffentlichkeit für aktuelle Themen zu sensibilisieren. Kampagnen zu Anti-Rassismus, Chancengleichheit und Integration gehören deshalb mittlerweile zum Standardrepertoire der meisten Clubs und ihrer Sponsoren.

Anders sieht es bei den Umweltherausforderungen aus: Fußballclubs mussten sich mit ökologischen Herausforderungen in den vergangenen Jahrzehnten relativ wenig auseinandersetzen. Der Druck von außen nimmt jedoch gerade an diesem Punkt deutlich zu. Unabhängig davon, ob die Stadien, Vereins-, Verwaltungs- und Trainingsgebäude von den Clubs selbst oder von Dritten betrieben werden, müssen die Vereine den Ressourcenverbrauch erfassen, messen, managen und den ökologischen Fußabdruck verringern. Kritisch müssen sie prüfen, wo sie Strom-, Heiz- und Wasserverbräuche optimieren können. 

Unspektakulär, aber spielentscheidend

Diese Herausforderungen bringen selten Profit, und auch für große Kampagnen taugen sie nur in Maßen. Aber wie viel Potenzial durchaus auch in Umweltmanagement für Fußballclubs steckt, zeigte sich zu Beginn des Jahres 2022, als die rasant steigenden Energiepreise die stromintensive Beleuchtung der Stadien zum echten Kostenfaktor machte. Ebenso gehört speziell in trockenen Sommern die Bewässerung der zahlreichen Trainings- und Spielrasenplätze zu den ökologischen Herausforderungen der Fußballclubs.  

Auch die Abfallerzeugung an Heimspieltagen birgt viel Potenzial: Wie kann beim Catering weniger Müll produziert werden? Konzepte hierfür sind in einer konstruktiven Zusammenarbeit mit den entsprechenden Partnern und Betreibern zu entwickeln. 

Und auch im Merchandising können die Proficlubs starken Einfluss auf die Sozial- und Umweltverträglichkeit der Lieferkette und deren Prozesse nehmen – so haben das fair gehandelte T-Shirt aus Biobaumwolle bereits viele Vereine im Fanshop-Sortiment, bei anderen Artikeln besteht hingegen noch viel Anpassungsbedarf.

Alles für den Fan – auch Nachhaltigkeit

Der größte Kooperationspartner ist der Fan. Doch wie kann man diesen dazu bringen, für sozial und ökologisch hergestellte Fanartikel tiefer in die Tasche zu greifen? Oder an Heimspieltagen vom Auto auf den ÖPNV (oder das Fahrrad) umzusteigen? Hier müssen die Clubs Anreize schaffen, Alternativen anbieten und durchdachte Konzepte mit Kooperationspartnern sowie Infrastrukturlösungen mit den Kommunen entwickeln.

Reden ist Silber – Handeln ist Gold

Angesichts dieser Herausforderungen werden neben „Holding Six“, „Falscher Neun“ und „Wintertransferfenster“ zukünftig also auch Begriffe wie „Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz“ oder „Corporate Sustainability Reporting Directive“ stärker in den Diskurs und in das Management von Fußballclubs eintreten. Transparenz zu diversen Nachhaltigkeitskriterien und sogar konkrete Maßnahmen fordert seit 2022 auch die DFL von den Ligaclubs. Der Druck steigt also auch von Seiten des Lizenzgebers.  

Die harte Umsetzungsarbeit für die Clubs liegt dabei auf dem Tisch der Nachhaltigkeitsteams. Die Kommunikation sollte gut abgestimmt sein, damit die Clubs sich an den kommunizierten Herausforderungen, Leistungen und Zielen messen lassen können. Was die Clubs brauchen, um auch auf diesem Feld erfolgreich zu sein, sind gute Coaches — eine Herausforderung, die das PHATimpact-Team von PHAT CONSULTING gerne annimmt.

Foto von Esin Rager
Esin Rager
Vizepräsidentin
FC St. Pauli von 1910 e.V.

„Gemeinsam mit PHAT CONSULTING haben wir unsere eigene Nachhaltigkeitsstrategie mit klarem FCSP Profil entwickelt und bringen diese nun in die Umsetzung. Der Mix aus Nachhaltigkeitsexpertise und Methoden zur abteilungsübergreifenden Zusammenarbeit im PHAT Team war und ist ein Erfolgsfaktor für unsere Transformation.“