Folge 105

Mit dem eigenen Handabdruck gegen den Klimawandel als Alternative zum Fußabdruck | mit Stefan Rostock von Germanwatch

Handabdruck als Konzept gegen den Klimawandel

Unsere Learnings aus der Folge:

  • Der Handabdruck ist ein didaktisches Mittel, um Menschen zu mehr Nachhaltigkeit zu motivieren
  • Bildung führt nicht automatisch zu mehr Nachhaltigkeit: Im Gegenteil – Je höher der Bildungsabschluss, desto klimaschädigender ist das Verhalten
  • Bildung, wie sie aktuell gelebt wird, bereitet die Menschen nicht auf die Herausforderungen der Zukunft vor

Heute sprechen wir mit Stefan Rostock, Bereichsleiter Bildung für Nachhaltige Entwicklung bei Germanwatch e.V., über das Konzept des Handabdrucks. Denn viel zu oft konzentrieren sich Unternehmen darauf, ihren Fußabdruck zu reduzieren, in dem z.B. Emissionen verringert werden. Das Ziel dabei ist Klimaneutralität, doch das ist in unseren Strukturen schwer zu erreichen. Dabei ist das negative Denken auch noch eher kontraproduktiv, während der positive Impact des Handabdrucks unendlich sein kann und so die Mitarbeitenden immer weiter motiviert.

Doch dieses Denken muss auch schon in der Schule beginnen. Das Bildungssystem, wie es aktuell ist, bereitet die Menschen nicht auf die Herausforderungen der Zukunft und der Klimakrise vor. Denn die Menschen müssen befähigt werden, sich immer wieder anzupassen und Veränderungen zu gestalten, anstatt einfach nur zu funktionieren. Hierzu gehört auch, dass auch heute schon Kinder mit an den Tisch gehören und Entscheider:innen sich diese Sichtweise unbedingt anhören sollten. Denn alle Generationen müssen sich miteinbringen dürfen. Nur so kann Selbstwirksamkeit entstehen und das ist notwendig, um die Menschen auch ins Handeln zu bringen. Denn auch Kinder nehmen die Gefahren der Klimakrise wahr und benötigen entsprechende Handlungsoptionen, die auch wirklich etwas bewegen.

Gliederung der Folge:

  • Über den Verein “Germanwatch e.V” (04:43)
  • Wie hat sich die Arbeit in den letzten 20 Jahren bei Germanwatch gewandelt? (06:34)
  • Das Konzept des positiven Handabdrucks in der Klimadebatte (09:02)
  • Wie kann ich den Handabdruck messbar machen? (14:20)
  • Bringen Menschen aus Jugendverbänden ihr Wissen und ihre Motivation für Nachhaltigkeit zu ihrem späteren Arbeitgeber? (16:44)
  • Wo treffen Jugendliche auf das Angebot von Germanwatch e.V. (19:00)
  • Wie kommt man an die Entscheider:innen ran, um sie zu motivieren? (20:45)
  • Gibt es Dialog über Bildungsreformen mit der Politik? (25:50)

Der Germanwatch Podcast mit weiteren Gesprächen mit Stefan Rostock und seinen Kolleg:innen

Stefan bei Linkedin

Veranstaltungstipps:

  • 11.09.2023. NRW Nachhaltigkeitstagung – Gemeinsam. Nachhaltig. Handeln. Tagung. Düsseldorf.
  • 14.09.2023-15.09.2023. BNE-Festival NRW 2023 – Lernen. Handeln. Wandel. Kongress und Festival. Essen.
  • Bildungswende jetzt: Protesttag am 23.09.2023

Wir, Meike & Nils von PHAT CONSULTING, freuen uns über euer Feedback auf Linkedin.

Hier kannst du Nils und Meike kontaktieren.

Oder meldet euch direkt bei uns in Hamburg:

PHAT CONSULTING 040 – 226 383 100, moin@ceo2neutral.de

Viel Spaß bei der 105. Folge von CEO2-neutral!

Musik: Michael Ahlers, Scribbles: Michael Kutzia

Mehr zum Thema:

Ilona Jarabek von der MUK über nachhaltige Events und kulturelle Nachhaltigkeit

Folge 128

Für mehr kulturelle Nachhaltigkeit und nachhaltige Events | mit Ilona Jarabek – Musik- und Kongresshalle Lübeck (MUK)

Ilona Jarabek hat mit der Musik- und Kongresshalle Lübeck (MUK) ein wegweisendes Projekt im Bereich Nachhaltigkeit realisiert – sowohl im Kontext von Veranstaltungsorten im Allgemeinen als auch insbesondere als öffentliche Institution. Besonders in öffentlichen Einrichtungen fehlen oft Anreize seitens des Bundes, um interne Nachhaltigkeitsmaßnahmen zu fördern. Ilona ist gemeinsam mit ihrem Team den klassischen Weg der Kosteneinsparung gegangen, jedoch bereits im Jahr 2007 – ein Investment, das sich heute auszahlt. Die MUK hat die grundlegenden Herausforderungen längst bewältigt und setzt nun den Fokus darauf, nicht nur als nachhaltiger Veranstaltungsort zu agieren, sondern auch nachhaltige Events zu organisieren.

Gegen den Hass im Netz - HateAid

Folge 127

Hass im Netz – wieso trifft es den Klimaschutz und was können Betroffene tun? | mit Josephine Ballon (HateAid)

Immer mehr Menschen, die ihre Meinung zu gesellschaftlich relevanten Themen äußern, sind im Netz Hass ausgesetzt. Wie können wir jedoch Menschen ermutigen, weiterhin aktiv zu sein und ihre wichtigen Meinungen öffentlich zu vertreten? Im Gespräch mit Josephine Ballon von HateAid haben wir über die Möglichkeiten für Betroffene diskutiert und auch darüber, wie Unternehmen ihre Mitarbeiter präventiv unterstützen können, um sie nicht erst zu Opfern digitaler Gewalt werden zu lassen. Es ist dabei auch wichtig, dass sich die rechtliche Situation stetig verbessert und gegen die Täter immer häufiger vorgegangen wird. Denn das Internet ist kein rechtsfreier Raum. Betroffene sollten unbedingt die Unterstützung von Organisationen wie HateAid in Anspruch nehmen.

nachhaltige Möbel bei Möbel Ehrmann

Folge 126

Wie nachhaltig ist eigentlich die Möbelindustrie? | mit Annika Matthaei von Möbel Ehrmann

Heute vertiefen wir uns in eine neue Branche – die Möbelindustrie, genauer gesagt den Möbelhandel, mit unserem Gast Annika Matthaei von Möbel Ehrmann. Wir erfahren, dass die Möbelbranche in Bezug auf Nachhaltigkeit noch in den Anfängen steckt. Aktuelle Ereignisse wie die ARTE-Dokumentation über IKEA oder das bevorstehende EU-Entwaldungsgesetz bringen jedoch Schwung in die Entwicklung. Bei Möbel Ehrmann hat Nachhaltigkeit schon lange Priorität. Die Junior-Geschäftsleitung treibt die Aktivitäten intensiv voran. Heute hören wir exklusiv von den Plänen für eine neue zirkuläre Eigenmarke, die Einrichtungsgegenstände aus Wertstoffen der Logistik entwickelt, die sogar schon 2024 auf den Markt kommen wird.

Über Carbon Dioxide Removal CDRterra mit Dr. Felix Havermann

Folge 125

Wohin mit den unvermeidbaren Emissionen? Über CO₂ Entnahmemethoden (Carbon Dioxide Removal, CDR) | mit Felix von CDRterra

Ein Leben ohne CO₂-Emissionen ist derzeit kaum vorstellbar. Dennoch müssen wir CO₂-Neutralität erreichen, um weitere Temperaturveränderungen zu minimieren. Wie gehen wir also mit den verbleibenden Restemissionen um, die trotz unserer Reduktionsbemühungen entstehen? Eine Lösung sind Methoden zur Entnahme von Kohlendioxid (CDR). Dabei wird CO₂ aus der Atmosphäre entnommen und aktiv gebunden. Ein großes Forscherteam arbeitet hier an verschiedenen Ansätzen. In unserem heutigen Gespräch haben wir einen umfangreichen Überblick über die Möglichkeiten und Grenzen von CDR von Dr. Felix Havermann vom Forschungsprogramm CDRterra erhalten.