Auch in diesem Jahr fand die solutions, ein Kongress für digitale Transformation, vom 07. – 09. September in Hamburg statt. Ganz traditionell in den Räumlichkeiten des aus Kunst und Kultur bekannten Kampnagels. Neben relevanten Inhalten rund um das breite Feld der digitalen Transformation stand für PHAT CONSULTING und dem PHATimpact Berater:innen Team besonders ein Thema im Vordergrund: Nachhaltigkeit. Und genau zu diesem Thema durften wir am Freitag die größte Bühne des ehemaligen Fabrikgebäudes inhaltlich bespielen. Als Gastgeber:innen des Nachhaltigkeitstracks luden wir also Vordenker:innen, Nachhaltigkeits- und Klima-Expert:innen sowie Unternehmensentscheider:innen dazu ein, ihr Wissen und ihre Expertise zu teilen, zu inspirieren, zu informieren und vor allem eins: zum Handeln zu ermutigen!
Sie zeigten unternehmerische Lösungsansätze zur Klima- und Biodiversitätskrise auf und verdeutlichten anhand unterschiedlicher Strategien und Umsetzungen, welche Wirkungshebel und notwendigen Anstrengungen getätigt werden müssen, um mit bzw. unter dem Einsatz von Informationstechnologien eine “enkeltaugliche” Zukunft für Mensch und Umwelt zu gestalten.
Den Rahmen bildeten drei große Themenblöcke der solutions, die als roter Faden durch den Tag leiteten. Was es innerhalb dieser Sequenzen zu hören, sehen und diskutieren gab, erfahrt ihr zusammengefasst im Folgenden:
Teil 1 – Moderiert von Mona Ulrich
Nachhaltigkeit im Unternehmen verankern: Green Teams, enkelfähige Strategien, Aktivierung von Mitarbeitenden
Key Takeaways:
- Wir haben kein Zielproblem, sondern ein Handlungsdefizit (und ZEIT ist der limitierte Faktor, sie rennt uns davon)
- Wir haben kein Erkenntnisproblem, sondern ein Kommunikationsdefizit
- Weg von “Wir suchen Schuldige” (Politik, Wissenschaft, Unternehmen) hin zu “Botschafter:innen des Guten sein”: Fokus umgelenkt von Probleme auf Lösungen
10.30: Axel Berger von Haniel
Thema: Das Konzept der Enkelfähigkeit von Haniel für eine lebenswerte Zukunft
Key Takeaways:
- Verantwortung übernehmen zahlt sich aus!
- Nicht nachhaltiges Verhalten muss so teuer werden, dass nachhaltiges Handeln profitabel wird.
- Produkte, die konsequent zirkulär gedacht und umgesetzt werden, können Unternehmen einen Added Value in der Wahrnehmung bei Konsumierenden liefern.
- Business kann und muss im Gleichgewicht mit Ökonomie, Ökologie und sozialer Verantwortung sein.
11.00 Uhr Ralf Hieke von fairweg.de
Thema: Vermeidung Planung Kompensation – Wie ein effizientes Reisemanagement Emissionen reduziert
Key Takeaways:
- Kompensation allein genügt nicht.
- Anreize für Mitarbeitende setzen, damit die Bereitschaft gesteigert wird.
- Die Planungskette einer Reise sollte immer anhand der individuellen Möglichkeiten vollständig durchdacht werden: Ist vermeiden oder substituieren möglich? Wenn nein, Planung gut ausreifen und alle Komponenten, die nicht ökologisch fair(er) umsetzbar sind, kompensieren.
11.30 Uhr Esin Rager vom FC St. Pauli
Thema: Nachhaltigkeitsteams: Warum wir sie brauchen, wie wir sie empowern und gemeinsam den kulturellen Wandel meistern
Key Takeaways:
- Partizipative Prozesse führen zu vielen Impulsen (verschiedene Schichten, Milieus, Facetten)
- Abteilungsübergreifende Verantwortungsübernahme für Nachhaltigkeitsthemen
- Communication is key: Kommunikation als wichtiger Baustein intern & extern
- Umgang mit Handlungsdefizit: Druck erhöhen und nötige Strenge beibehalten
- Nicht auf Regularien warten, sondern
- anfangen
- logischen Menschenverstand nutzen (Was ist im Hinblick auf Nachhaltigkeitsmaßnahmen sinnvoll umzusetzen?)
- inspirieren
- MACHEN
Teil 2 – Moderiert von Nils Mönkeberg
Wie schaffen Unternehmen positiven Impact durch IT? Und wie misst man diesen?
13.30 Uhr Dr. Carlo Velten von Atlantic Ventures GmbH
Thema: Vom ESG Reporting zum Sustainable Product Development
Key Takeaways:
- Nachhaltigkeit ist neuer strategischer Erfolgsfaktor und Value Driver
- Fußabdruck vs. Handabdruck: IT mit großem Potenzial, als Enabler für die Transformation veralteter Geschäftsmodelle zu fungieren – hin zu ganzheitlichem Wirtschaften (Stichwort Circular Economy)
- Um großes Innovations- und Effizienzpotenzial auszuschöpfen, ist folgende Grundlage unumgänglich: Transparency first (Daten Transparenz aller Nachhaltigkeitsdimensionen)
- Repairability und Circularity sind – und werden noch viel stärker – elementare Kriterien im Bereich IT Product Development.
14.00 Uhr Podiumsdiskussion mit Siemens & PHAT
Thema: IT & Sustainability – Teil des Problems? Teil der Lösung!
Key Takeaways:
- Kompetenzen nutzen: Mit IT Know How Nachhaltigkeit transportieren
- Es braucht Graswurzel-Initiativen!
- Where to start? Einsammeln von Low Hanging Fruits: Ökostrom, Refurbishments (Technik), Transparenz (Was machen wir schon?)
- IT Standardisierungen sollten forciert werden, damit es übersichtlicher und günstiger wird
14.30 Uhr Tanya Reilly von EcoVadis
Thema: Ist eine nachhaltige Transformation ohne IT umsetzbar?
Key Takeaways:
- Das A&O sind Daten und Transparenz: “Daten sind dazu da, um genutzt zu werden”
- Wichtig sind verlässliche Daten, denn diese bilden die Basis für Statusermittlungen und Entwicklung
- Die IT wird benötigt, um Risikoklassifizierungen vornehmen zu können, die als Entscheidungsgrundlage dienen. Nur so kann Impact generiert werden!
14:50 Uhr Paneldiskussion mit Tanya, Rainer, Carlo + Nils und Nils
Thema: Positiver Impact durch IT
Key Takeaways:
- Es ist wichtig Handlungsfelder zu bestimmen, um die IT nachhaltiger zu machen (Rechenzentren, Energieeffizienzen)
- New Normal, New Work: Anreize für Mitarbeitende schaffen und freigesetztes Potenzial nutzen
- Benchmarking: Brancheninitiativen und Marktbegleiter evaluieren
- Change & Krisenmanagement: Vorbereitung auf langfristige Nachhaltigkeitstransformation
Teil 3 – Moderiert von Meike Müller
Zusammen statt alleine für 1,5°: Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft machen gemeinsame Sache
16.00 Uhr Mathias Kollmann von der Bohlsener Mühle
Thema: Lasst uns über morgen sprechen: Von Klimakrise zur grünen Wiese
Key Takeaways:
- Wir alle tragen eine gesellschaftliche Verantwortung und müssen vom Reden ins Handeln kommen.
- Austausch fördern: gegenseitig informieren und sensibilisieren
- Antizipation von Kreislaufwirtschaft und Ernährungswende
- Die elementaren Bausteine Nahrung und Ernährung müssen für die Veränderungen, die wir für unsere Welt möchten und vor allem so dringend brauchen, mit unterschiedlichen Betrachtungsweisen berücksichtigt werden.
17.00 Uhr Sylvia Lier
Thema: Nachhaltige Mobilität gestalten Unternehmen am besten gemeinsam – dargestellt am Beispiel des Mobilitätsbudgets
Key Takeaways:
- Chancen: Arbeitgebende steigern ihre Attraktivität durch flexibles, zeitgemäßes Mobilitätsangebot und können nachhaltige Unternehmensziele erreichen
- Herausforderungen: Markttransparenz und Datenverfügbarkeit
- Community Fahrplan: miteinander voneinander lernen.
- Maßnahmen:
- Quantitative Bestandsaufnahme, Definition und Zielwerte
- Qualitative Bestandsaufnahme, Fragenkatalog
- Pilotierung
- Durchführung einer Ausschreibung
- Incentivierung
- Nachhaltigkeitsreporting
- Einfach mal machen
- Mobility Policy
- Best Practices!
17:45 Uhr Abschluss von Meike Müller von PHAT CONSULTING
Thema: Nachhaltigkeit als Innovationstreiber
Key Takeaways:
- Im Mittelpunkt steht der gesellschaftliche Fortschritt (keine Armut, Diversität, Gleichberechtigung und Integration, Innovation)
- Schaffen einer gemeinsamen Vision: Aktive Mitbegleitung und Gestaltung
- Die Sustainable Development Goals (SDGs) unterstützen bei der Skalierbarkeit und Einordnung der Komplexität
- Innerhalb der eigenen Unternehmensstruktur müssen geeignete Methoden gewählt werden, um die Komplexität zu managen. Gleichzeitig ist es besonders wichtig, die Kraft der Mitarbeitenden aktiv zu nutzen und Potenziale durch den Austausch zu fördern. Die Zeit dafür ist jetzt!
“Keine Berichte oder technische Lösungen machen ein Unternehmen nachhaltiger. Die Menschen machen das!”
Fazit zum Event
Wenn wir die Vorträge, Panels und Diskussionen der solutions rekapitulieren und uns an die Worte der Redner:innen erinnern, ist besonders eines nicht zu übersehen: die absolute Einstimmigkeit im Hinblick auf die Dringlichkeit des Handelns. Sie und wir sind uns einig, was zu tun ist: Haltung zeigen, ins Tun kommen, HANDELN & MACHEN. Vielleicht ja sogar gemeinsam mit uns? Das PHATimpact Team freut sich auf das Gespräch.
Wenn Ihr Euch weitere Inspiration wünscht, dann könnte unser Podcast CEO2 neutral etwas sein. Hört mal rein!